A
few words from Daniel Kern
on
the Design of the New Pipe Organ
DIE NEUE ORGEL VON DER
FRAUENKIRCHE IN DRESDEN
Als wir im Herbst 2002 von der Stiftung Frauenkirche um einen
Kostenanschlag für den Neubau der Orgel gefragt wurden, war das Thema
ein neues Werk im Sinne-oder Annährung-von Gottfried Silbermann zu
realisieren. Jedoch sollte das neue Werk keine Silbermann Kopie werden
sondern nur als Grundbasis dienen. Nach langjährigen überlegungen und
Verhandlungen wurde dieses Thema endgüldig von der Orgelkommission
abgeschlossen : eine strenge Kopie der vernichte Orgel von 1734 auf
keinen Fall zu bauen.
Im Laufe der Zeit wurde das Werk von Gottfried Silbermann durch viele
Veränderungen und Vergrösserungen umgestaltet. Bei der Zerstörung im
Jahr 1946, hatte der Hauptspieltisch 5 Manuale und die Orgel beträgte 80
Register. Der Originale Spieltisch so wie sämtliche Windladen von
Silbermann waren schon ersetzt. Auch das originale Pfeifenwerk war zum
grossen Teil verändert. Als ich 2003 nach Dresden kam für die Kirche
anzuschauen um ein erster Eindruck zu gewinnen, war sie noch in vollem
Bau und durch sehr viele Gerüste verdeckt. Auf einem von diesen Gerüst
war ein grosses Plakat : « Frieden schaffen, Brücken bauen ». Die
rührende Anschrifft war für mich eingentlich ausschlagebend. Ab diesem
Moment war mir klar, eine musikalische, kulturelle und friedliche Brücke
zu erschaffen besteht darin :
Ein Werk bauen in dem man die Sächsische (durch Gottfried Silbermann),
die Elsäsiche (durch Andreas Silbermann) und die Pariser Orgelkultur
(durch Cavaillé-Coll) zusammen erklingen lässt.
Ich war durch ein strenger Nachbau von der Gottfried Silbermann Orgel
nie begeistert besonders nicht im Fall von Dresden da ganz in der Nähe
von der Frauenkirche in der Hofkirche ein grosses Werk von Gottfried
Silbermann zu hören ist. Mein Vorschlag sollte auch für das musikalische
Leben von Dresden neue Horizonten und neue Möglichkeiten bieten. Die
Orgelkommission hat meinen Vorschlag gut verstanden und hat dadurch auch
die Firma Kern gewählt.
Das neue Werk hat 4 Manuale bekommen. Das erste Manual ist das Hauptwerk
das eweite das Oberwerk, das dritte das Récit Expressif nach
Cavaillé-Coll und das vierte das Brustwerk. Die Aufstellung der Werke im
Gehäuse (das treu nach dem original Entwurf von Bähr durch die Firma
Puschner nachgebaut ist) ist der Aufstellung von Gottfried Silbermann
sehr nah. Das Brustwerk sowie das klein und gross Pedal befinden sich im
Unterteil, das Hauptwerk in der Höhe von der Prospektpfeifen, das
Oberwerk über dem Hauptwerk, das Recit Expressif in der gleiche Höhe wie
das Oberwerk direkt dahinter mit einem Abstand von 60 cm.
Die Spielmechanik für alle 4 Manualwerke ist mit einer hängende Traktur
im klassischer Stil gebaut und lediglich aus klassischem Materialen
hergestellt (Holzwinckel, Holzwellen usw...) Das Récit Expressif hat
Eisenwellen. Die Koppeln können alle mechanisch gespielt werden aber es
gibt auch die Möglichkeit einige Koppeln mit einer Spielhilfe zu
benützen, hauptsätzlich bei den grossoen romantischen Stücke die sehr
viele Koppeln und Register benötigen. Für das Brustwerk haben wir eine
mechaische Umschlaltung gebaut die erlaubt dieses Werk im 415 Hz zu
benützen bei Begleitung von alter Musik.
Die Registerbetätigung ist rein elektrisch mit einer Setzeranlage mit
sehr viele Möglichkeit. Die Windladen sind als Schleifladen mit
Tonkanzellen in der klassische Bauart mit Eichenholz hergestellt. Die
Schleifen sind ebenso aus Eichenholz. Die Windanlage ist in der Art von
Gottfried Silbermann gebaut das heisst ein grosser Turm mit 6 Keilbälge
hinter der Orgel. Die ganze Orgel hat einen gleichen Winddruck (ca 90 mm
w/s).
Das Pfeifenwerk ist nach dem klassichen Vorbild hergestellt für das
Hauptwerk, Brustwerk, Oberwerk und Pedal. Die Principale und die
Zungenregister sind aus hochprozentigem Zinn 87,5 % und die Flöten und
Gedackten sind mehr bleihaltig.
Alle Kerne sind aus Blei.
Für die Herstellung der Pfeifen vom Récit haben wir die Mensuren und die
Legierungen von Cavaillé-Coll verwendet . Die Principale und Zungen sind
aus Zinn 75 % die Bourdon und Flöten aus 33 %. Für das Schwellwerk haben
wir als Vorbild die Orgel von St-Sernin in Toulouse genommen. Für die
klassichen Register haben wir die Mensuren Gottfried Silbermann und
Andreas Silbermann verwendet. Die Stimmung wird gleichschwebend 442 Herz
bei 18°
Intonation
Mit Hauptwerk, Brustwerk, Oberwerk und Pedal einschliesslich genannter
Adaptation ist erreichbar, was der repräsentative Kuppelraum fordert :
Klassische Brillanz der Mixturen im Pleno, singende Kraft der Prinzipale
Gravität der Zungen und Grundregister, Farben und Poesie der Aliquoten
und Zungen, Weichheit und Deutlichkeit von Flöten und Steichern.
Für das Repertoire der Romantik und des 20. Jahr lässt sich ohne Schaden
für die klassisch orientierte Substanz ein grosses Schwellwerk
integrieren.
Prinzipale, überblasende Flöten, enge Streicher un Schwebungen verleihen
dem Orgelwerk insgesamt ohne zu dominieren die Möglichkeit stilisticher
Weite in Richtung Romantik und Symphonik, nicht nur bezogen auf dieses
Manual sondern auf Basis unserer diesbezüglichen Erfahrung mit Mensuren
und intonation unter Verwendung der Koppeln für das gesamte
Klangspektrum. Unsere vielfach gelobten Erfahrungen im Bau sowohl
deutscher als französicher Zungenstimmemn gewährleistet zudem
angesischts der hohen Anzahl der Zungenstimmen auch grosse Unterschiede
in Farbe, Dynamik und Mischfähigkeit.
Mit unserer neuen Orgel möchten wir einen Beitrag zur kulturellen
Verständigung und zur Vereicherung des Sächsischen Musikleben leisten.
Daniel KERN
Orgelbaumeister